Wärme aus Geothermie

Geothermische Energie, oft als Erdwärme bekannt, ist die natürlich gespeicherte Wärme im Inneren der Erde – eine saubere, sichere und praktisch unerschöpfliche Energiequelle, die uns unsere Erde bereitstellt. Schon in nur wenigen Metern Tiefe wird es merklich wärmer, und diese konstante Energie steht uns weltweit zur Verfügung, unabhängig vom Wetter und rund um die Uhr.

Mit heutiger Technik kann Erdwärme fast überall genutzt werden: Sie kann Häuser heizen, Warmwasser liefern oder sogar Strom erzeugen – klimafreundlich und zuverlässig. Länder wie Island und Regionen wie die Toskana nutzen ihre besondere Lage auf geologischen „Hotspots“, wo in geringer Tiefe sehr hohe Temperaturen herrschen, bereits umfassend.

Ein faszinierender Gedanke: Die Wärme, die uns die Erde seit ihrer Entstehung vor 4,5 Milliarden Jahren schenkt, könnte unseren gesamten Energiebedarf für die Zukunft decken. Geothermie ist damit eine wertvolle Alternative für alle, die auf nachhaltige, umweltschonende Energie setzen möchten.

Wärme aus der Erde

Die Sonne ist die eine Sache. Die Erde eine andere.

Hätte ein Zuschauer die Geburt unseres Planeten vor 4,5 Milliarden Jahren mit verfolgen können, es hätte sich ihm über 200 Millionen Jahre hinweg ein eindrucksvolles Schauspiel geboten. Gas, Staub, Gesteins- und eisbrocken ziehen sich durch ihre Schwerkraft gegenseitig an, stoßen aufeinander, verglühen. Die Gravitationsenergie wurde damals fast vollständig in Wärme umgewandelt, das meiste davon wieder in den Weltraum abgestrahlt. Ein Teil blieb jedoch als "Ursprungswärme" in dem sich bildenden und an der Oberfläche langsam erkaltenden Planetenkörper "gefangen".

Wärme entsteht auch durch den Zerfall langlebiger radioaktiver Isotope im Erdinnern. Er macht sogar den größten Teil der Wärmeproduktion unseres Planeten aus. Etwa 70 % stammen aus dieser Quelle, lediglich der Rest von 30 % aus Gravitationsenergie und Ursprungswärme.

Im Erdinnern ist genug Wärme gespeichert, um den gesamten Energiebedarf der Menschen für die restliche Lebenszeit der Biosphäre und darüber hinaus zu decken. In unseren Maßstäben gerechnet ist die geothermische Energie also genau so unerschöpflich wie die Sonne.

Als grobe Faustregel gilt:

  • 1 km³ heißes Gestein abgekühlt um 100 Grad Celsius liefert 30 MW elektrische Leistung für rund 30 Jahre
  • In Mitteleuropa steigen die Temperaturen im Erdinnern durchschnittlich um 3°C pro 100 m an. Es gibt aber auch Regionen, die erheblich mehr zu bieten haben.
  • In Island herrschen Temperaturen von 1.000°C schon in einigen hundert Metern Tiefe.
  • In der Toskana (Italien) oder auf machen griechischen Inseln finden wir im Untergrund Temperaturen von rund 300°C bereit ab 1 bis 2 km.

Darum: Unser Planet kennt keine Energiekrise. Geothermische Energie ist eine saubere, erneuerbare, nachhaltige Energiequelle, das Geschenk unseres Planeten zum Nutzen aller Menschen.